zur Erinnerung

Abschied ist ein leises Wort

Ebert, Margot

Göring, Helga

Hagen, Eva-Maria

Karusseit, Ursula

Krabbe, Ingeborg

Krößner, Renate

Naß, Ingeborg

Laszar, Christine

Marion van de Kamp

Dittus, Barbara

Kommerell, Ruth

Gregorek, Karin

Gröllmann, Jenny

Rameik, Jessy

Kreißler, Micaëla

Wünscher, Marianne

Düllmann, Susanne

Labudda, Helga


Margot Ebert ist tot - Abschied von der Grande Dame des Showbusiness 08. Juni 1926 in Magdeburg
† 26. Juni 2009 in Berlin
(83 Jahre )
Die Schauspielerin und Entertainerin Margot Ebert ist tot. Nach Angaben der „Bild“-Zeitung hat sich die 83-Jährige in ihrem Haus in Berlin-Friedrichshagen das Leben genommen.

Margot Ebert zählte ebenfalls zu den Pionieren des Adlershofer Fernsehens. Ein Allroundtalent, das als Ansagerin unterfordert war. Die gebürtige Magdeburgerin konnte singen, tanzen (sie hatte Ballettausbildung), spielen, war charmant, energisch und professionell. In Erinnerung bleibt sie vor allem als Heinz Quermanns Partnerin in der Weihnachtsshow "Zwischen Frühstück und Gänsebraten", obwohl die ja nur einmal im Jahr lief – und das sogar am Vormittag. "Dass sie ausgewählt wurde, lag an meiner Mutter", erinnert sich Petra Werner, die Tochter des legendären Talentevaters und Conférenciers. "Er wollte die Sendung eigentlich zusammen mit meiner Mutter machen. Die sagte: Quatsch, die Margot Ebert passt doch auf der Bühne viel besser zu dir!“

Daraus wurde eine Kultsendung, die 1957 als Rundfunkproduktion im Kulturhaus Treptow begann und überraschend vom Fernsehen direkt übertragen wurde. Bis 1991 gehörte „Zwischen Frühstück und Gänsebraten“ zum Weihnachtsritual von Millionen DDR-Familien.

Dass es hinter der Bühne hin und wieder zwischen „Heinzelmann“ und „Margotchen“ krachte, war bekannt. „Aber die beiden haben einander trotzdem immer geschätzt“, weiß Petra Werner. „Sie waren sich in vielem ähnlich. Beide waren dickköpfig, und beide waren sehr diszipliniert. Auf der Bühne waren sie Partner, doch dahinter war er nun mal der Chef. Sie wollte manchmal etwas anderes, und wenn sie es nicht durchsetzen konnte, platzte schon mal eine Bombe. Meine Mutter war dann immer der Schlichter.“ Ruth Quermann und Margot Ebert waren nicht nur Kolleginnen, sondern auch Freundinnen. „Ohne meine Mutter hätte es die Sendung nicht dreieinhalb Jahrzehnte lang gegeben“, so Petra Werner. Funkstille trat erst ein, als 1994 die Ehepartner von Quermann und Ebert gestorben waren und beide sich von all dem verletzt fühlten, was der jeweils andere laut Medienberichten gesagt haben soll. „Aber sie behielten Achtung voreinander, obwohl es nie eine große Freundschaft war.“ Doch Margot Ebert bleibt auch unvergessen als wunderbare Komödiantin in vielen Fernsehschwänken, als beliebte Schauspielerin, als Entertainerin. Und als „Grande Dame“ der DDR. Die Zuschauer wählten sie zweimal zum Fernsehliebling.

Sie war die »Diva der DDR-Fernsehunterhaltung«, sehr kultiviert und immer mit Stil.

Die gebürtige Magdeburgerin Margot Ebert wuchs in Hamburg auf und absolvierte in der Hansestadt eine Ausbildung als Tänzerin.

Seit Anfang der 1950er Jahre gehörte sie zum Ensemble der Ansagerinnen des Deutschen Fernsehfunks. Als Schauspielerin gab sie unter anderem der dominanten Schwiegertochter Waltraut Baumann in der Lustspiel-Reihe »Maxe Baumann« sowie der Sekretärin Frau Kahler in der Fernsehserie »Tierparkgeschichten« ihr Gesicht. Ab 1957 war sie zudem als Moderatorin der erfolgreichen Fernsehshow »Zwischen Frühstück und Gänsebraten« an der Seite des Entertainers Heinz Quermann im Vormittagsprogramm des ersten Weihnachtsfeiertages bis 1991 präsent. Im selben Jahr erschien ihre Autobiographie »Wo sind die Jahre geblieben… Eine Lebensgeschichte«. Drei Jahre später verstarb ihr Ehemann, der Schauspieler Wilfried Ortmann, nach schwerer Krankheit.

Seit der deutschen Wiedervereinigung war sie nicht wieder als Schauspielerin aktiv, gab lediglich Interviews und widmete sich nun vollständig ihrer Leidenschaft als Malerin. Im hohen Alter entschloss sie sich, nicht wieder öffentlich vor einer Kamera aufzutreten, um den Zuschauern so in Erinnerung zu bleiben, wie sie sie aus der Zeit des DDR-Fernsehens kannten.

Am 26. Juni 2009 beging sie im Alter von 83 Jahren Suizid. Sie verstarb an einer Medikamentenvergiftung.


© infos-sachsen / letzte Änderung: - 17.07.2023 - 09:04